Kachelofendesign im Wandel der Zeit

Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich das Design des Kachelofens grundlegend gewandelt. Waren bis in die 1970er Jahre Kachelöfen - dem Namen entsprechend - noch vollständig verkachelt, folgte in den 1980er und 1990er Jahren immer mehr die Abkehr von der klassischen Ofenkachel. Verputzte Flächen mit Simskacheln und einigen Zierelmenten aus Keramik dominierten in dieser Zeit das Ofendesign. Auch gab es einen Trend zu möglichst vielen Abstufungen und versetzten Ebenen. Seit Beginn des neuen Jahrtausends halten hingegen immer mehr schlichte, puristisch gestaltete Anlagen Einzug in die Wohnzimmer. Klare Linien, gerade, verputzte Flächen und große Sichtscheiben bestimmen das Bild. Viele Hersteller klassischer Ofenkacheln haben auf diesen Trend reagiert und bieten großformatige Keramik als Alternative zum beliebten Naturstein (Granit, Schiefer, Sandstein ...) für Feuertische und Bänke an. Die klassische grüne Ofenkachel scheint jedenfalls ausgedient zu haben. Heute bestimmen in Kombination mit weiß verputzten Flächen häufig satte Braun- oder Schwarztöne als Kontrast das Bild.

WARUM IST KACHELOFEN NICHT GLEICH KACHELOFEN?

Kachelofenbau und Cheminéebau sind komplexe Themen und nicht selten verliert man sich in den Fachbegriffen. Mit folgendem Überblick über die einzelnen Ofensysteme erhalten Sie eine erste Orientierung über die Technik und Funktionsweise.

Die Illustrationen zeigen die Luftführung durch den Feuerraum und den Verlauf der aufgeheizten Luft.

Erkennen Sie die wesentlichen Unterschiede und entscheiden Sie sich für ein gesundes Raumklima für Sich und Ihre Familie.

1. Der Warmluft-Kachelofen

Der Warmluftkachelofen funktioniert nach dem Prinzip der Konvektion. Erwärmte Luft ist leichter als kalte und steigt somit nach oben. Im Inneren des Warmluft-Kachelofen befindet sich ein Heizeinsatz aus Stahl oder Gusseisen. Die dort erhitzte Luft steigt auf und wird über die Lüftungsgitter an den Raum abgegeben. Aufgrund seiner Bauweise erzielt ein Warmluft-Kachelofen einen Wirkungsgrad von ca. 35-60% , je nach Heizeinsatztype.

schneller Aufbau

schnelle Wärme

hochschiebbare Türen

Wirkungsgrad ca. 35-50%

heiße, trockene Luft

sehr hohe Staubentwicklung

sehr geringe Wärmespeicherung

sehr hoher Holzverbrauch

ständiges Holznachlegen erforderlich


2. Der Kombi-Kachelofen

Der Kombi-Kachelofen stellt eine Kombination aus Warmluft- und Grundkachelofen dar. Auch hier wird das Konvektionsprinzip angewandt und mit nachgelagerten Heizgaszügen erweitert, um Speicherwärme zu erzielen. Das Kernstück ist wiederum ein metallischer Heizeinsatz im Inneren.

Aufgrund seiner Bauweise erzielt ein Warmluft-Kachelofen einen Wirkungsgrad von ca. 50-70 %.

Wärme schnelle

Wärmespeicherung für 2-3 Studen

Wirkungsgrad ca. 50 - 70%

ca. 80 % Konvektionswärme und nur ca. 20 % Strahlungswärme

sehr hohe Staubentwicklung

geringe Wärmespeicherung

hoher Holzverbrauch

ständiges Holznachlegen erforderlich


3. Der Speicherofen

Einige wesentliche Punkte unterscheiden den Speicherofen von einem Warmluft-Kachelofen. Der Speicherofen strahlt seine gespeicherte Wärme komplett über die vollkeramische Bauweise ab. Bereits der Feuerraum ist aus hochwertigen Schamotten gemauert und die sogenannten keramischen Züge laufen durch den gesamten Speicherofen. Die Heizgase werden durch dieses System geführt und nicht durch Metallrohre. Somit können die optimalen Speichereigenschaften von Schamotten zur Wärmeaufnahme der erhitzten Luft verwendet werden. Schon beim Anheizen nehmen die hochwertigen Schamotte die Wärme langsam auf und geben sie dann wieder langsam und über viele Stunden wieder ab. Die behagliche und gesunde Strahlungswärme wird über die gesamte Oberfläche des Speicherofen abgegeben und nicht über Warmluftgitter. Der Speicherofen erreicht einen Wirkungsgrad von bis zu 90 %.

gesunde Strahlungswärme

geeignet für Stauballergiker

Wärmespeicherung für ca. 12 - 24 Stunden

Wirkungsgrad bis zu 90 %

vollkeramische Bauweise aus hochwertigen Schamotten

idealer Baustein einer Ganzhaus-Heizung

höchste Wärmespeicherung

geringer Holzverbrauch