Ofengeschichte

Mit dem Feuer beginnt die Geschichte der Zivilisation, als die Menschen es in Ihr Haus geholt haben. So richtig zu Ehren kam der Cheminée erst im hohen und späten Mittelalter.

Die Feuerstelle war immer in der nähe der Wand und darüber befand sich der Rauchfang bis er schliesslich samt Rauchfang ganz in Ihr aufging. Ab dem 15. Jahrhundert schmückte man die Cheminéerückwand mit gusseisernen Platten, Meist enthielten sie reliefartige Darstellungen aus dem religiösen Leben. Die Cheminéeplatten schützen die Wand und strahlten zugleich die Wärme in den Raum ab.

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts folgten prächtig bemalte, barockgeformte Öfen, die dann in sehr verspielte, häufig vergoldete Rokoko -Öfen übergegangen sind. Das 19. Jahrhundert brachte dass strenge, klassische Empire und Biedermeier, um sich dann, gegen Ende des Jahrhunderts mit der Wiederbelebung des Ornamentes, dem Jugendstil, auseinander zu setzen. 
Im 20. Jahrhundert ist die große Zeit der Kachelöfen als Kunstwerk langsam zu Ende gegangen. Der Ofen hatte in erster Linie seinen eigentlichen Zweck als Wärmespender zu erfüllen. In den letzen 50 Jahren sind so viele wunderschöne Öfen aus den Häusern verschwunden - erst in jüngerer Zeit besinnt man sich wieder auf ein fast verlorenes Stück Kultur, Behaglichkeit und Wohnqualität.

Die neuen Öfen unterscheiden sich technisch komplett. Optimale Verbrennung, hoher Wirkungsgrad, sowie Holz als CO2 neutralen, umweltfreundlichen Brennstoff, erleichtern die Wahl des Heizsystems.

Ofenaustellung im Schloss Jegenstorf

Die Interieurs von Schloss Jegenstorf sind mit prächtigen Kachelöfen aus dem 18. Jahrhundert ausgestattet, die einen wichtigen Schwerpunkt der Sammlung des Museums für bernische Wohnkultur bilden.